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8 - Kirchplatz, Alte Schule
Der Kirchplatz ist ein wesentlicher Bestandteil als Kern der historischen Entwicklung Schönkirchens. Von der Kirche zu der daneben liegenden Alten Schule bis hin zum Dorfteich und rund um den Teich entstanden die ersten Ansiedlungen. Damit ist dieser Teil Schönkirchens der historische Mittelpunkt.
Nach dem Abriss der Alten Schule 1979 wurden hier an der Dorfstraße zunächst zwei Bushaltestellen eingerichtet. Mit dem Bau des großen Geschäftshauses auf dem Gelände der ehemaligen Alten Schule wurde der Platz nochmals umgestaltet, so wie er sich jetzt (2024) darstellt.
Die Familie des Lehrers Carl Erich, der 1886 nach Schönkirchen kam und bis 1919 blieb. Er war der erste Schulleiter, weil es bereits mehrere Lehrer gab. Erich schrieb die Chronik von Wiese bis 1919 in »Deutscher Schreibschrift« (Sütterlin) fort mit einigen interessanten historischen Begebenheiten wie z.B. die Einweihung der Kiel- Schönberger Eisenbahn, siehe Schautafel 4 »Der Bahnhof von Schönkirchen«.
Die Alte Schule 1943 und die links an der Dorfstraße gebauten ersten beiden zweistöckigen Häuser von 1911 wurden zu einem Postkartenmotiv aus Schönkirchen.
Die Alte Schule am Kirchplatz hatte zwei Klassenräume und zwei Lehrerwohnungen. Dazu rechts hinten ein Stall- Geräte- und Toilettengebäude.
Die Alte Schule wurde auch nach dem Bau der Neuen Schule 1911 weiter als Schule für die Grundschüler genutzt. Die Oberstufenschüler ab der 4. Klasse wurden in der Neuen Schule im Augustental beschult. Bis zum Abriss der Schule 1979 wurden die Lehrerwohnungen von Lehrkräften bewohnt.
Die bekannteste Lehrerin Marie Nicoline Henriette Mau kam im Kriegsjahr 1915 nach Schönkirchen und wurde hier 1954 von dem Schulleiter Walter Michaelis verabschiedet. Sie unterrichtete zwei Generationen Schönkirchener Kinder. Ihr häufigster Wahlspruch im Unterricht: »Stille sitzen - Ohren spitzen - Hände falten - Schnabel halten«.
Ein Schulzeugnis ausgestellt von Marie Mau aus dem Jahr 1924. Dabei sind Fächer wie z. B. Lesen, Schreiben, Anschauungsunterricht, Naturgeschichte, Gesang u.a.m. und Tugenden wie: Betragen, Fleiß, Aufmerksamkeit und Ordnung, die es heute in der Benotung nicht mehr gibt.
Das Kindervogelschießen in den 1930er Jahren war der Höhepunkt in jedem Schuljahr, sowohl für die Kinder, deren Eltern und die Lehrkräfte, der ganze Ort war festlich geschmückt. Hier die Mädchen bei dem Festumzug am Dorfteich mit weißen Kleidern, Blumenkranz im Haar und Blumenbügel, im Hintergrund ging es vorbei an dem Haus von Werneck in Richtung Festplatz.
Auch die Jungen waren beim Vogelschießen mit weißem Hemd, schwarzer Hose und einem Blumenstock festlich gekleidet. Sie marschieren hier am Haus von Rußmann am Dorfteich vorbei in Richtung Festplatz, der sich bis 1960 auf einer Koppel hinter dem Friedhof (»Popensteert«) befand und ebenfalls geschmückt war.
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